… und jetzt auch noch die Biodiversität?!
Die rasche wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte wirft immer mehr Fragen zur Biodiversität und dem Schutz der Ökosysteme auf. Die Ausbreitung der Kulturlandschaften verändert die Lebensräume vieler Lebewesen. Banken als häufige Financiers dieser Entwicklung müssen sich die Frage stellen, inwiefern sie Naturkriterien in ihre Kreditentscheidungen miteinbeziehen.
Die offensichtliche Antwort darauf ist ein „JA“, genauso wie auch alle anderen Unternehmen von einer breiten Artenvielfalt und von gesunden Lebensräumen profitieren und sich daher um deren guten Zustand bemühen müssen.
Das Thema „Natur“ ist allerdings so mächtig und komplex, dass sich viele Banken und Unternehmen fragen, wie sie denn ihren Beitrag leisten können. Und insbesondere, wie sie denn konkret loslegen können.
Hierzu gibt es verschiedene Ansatzpunkte, bei denen die esgrisk.academy gerne mit ihrem breiten Erfahrungsschatz unterstützt.
Startpunkt sind in der Regel Überlegungen, inwieweit das eigene Geschäftsmodell und die Projektvorhaben in Hinblick auf deren Abhängigkeit von der Natur und deren Einfluss auf die Natur abschneiden. Ein strukturierter Ansatz, der die erforderlichen Informationen sammelt und evaluiert, hilft hier immens. Die sehr einflussreiche Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) schlägt den sogenannte LEAP-Prozess vor[1]. LEAP (engl. Sprung) ist ein Kunstwort und setzt sich aus den vier Prozessschritten Locate (Lokalisierung), Evaluate (Bewertung), Assess (Einschätzung) und Prepare (Vorbereitung und Berichte) zusammen.
Esgrisk.academy führt gemeinsam mit ihrer Bank und ihrem Unternehmen diesen Prozess durch und erstellt am Ende ein entsprechendes Gutachten. Der LEAP-Prozess umfasst die folgenden vier aufeinander aufbauenden Prozessschritte:
[1] TNFD (2025), Guidance on the identification and assessment of nature-related issues: the LEAP approach


Abbildung 1) Der LEAP-Prozess (TNFD, 2023), angepasst durch esgrisk.academy
Der Prozess geht zu Beginn von einer Bestandsaufnahme aus („Locate“). Wir untersuchen mit ihnen die Berührungspunkte (die „Schnittstellen“) ihres Unternehmens bzw. des zu finanzierenden Projektes mit der Natur. Dies können beispielsweise Landflächen in der Nähe von geschützten Gebieten sein. Dieser Schritt ähnelt einer klassischen „Inventur“, nur dieses Mal beziehen wir die Inventur auf das Naturkapital. Wissenschaftsbasierte Tools wie beispielsweise ENCORE (Exploring Natural Capital Opportunities, Risks and Exposure) helfen uns dabei.
Die zweite Phase umfasst die Bestimmung der Betroffenheit ihres Unternehmens von Biodiversität und Ökosystemen. Auf Basis der Ergebnisse von Schritt eins werden wir entsprechend des Gedankens der doppelten Materialität die Abhängigkeiten ihres Unternehmens von der Natur sowie die Auswirkungen ihres Unternehmens auf die Natur evaluieren.
Die Konsequenzen der Evaluierung werden wir gemeinsam in Phase drei betrachten und eine Strategie entwickeln. Natürlich bergen der Verlust von Biodiversität sowie die Verschlechterung von Ökosystemen Risiken für ihr Unternehmen, die aktiv angegangen werden müssen. Die Transformation bietet aber auch Chancen, die sie rechtzeitig ergreifen sollten.
In der vierten Phase fassen wir dann die Reaktionen, die „Antworten“ ihres Unternehmens auf die Herausforderungen zusammen. Dies kann in Form von Berichten, Präsentationen, aber auch in konkreten Maßnahmen mit Zielen und Metriken erfolgen.
Gerne stellen wir ihnen weitere Informationen zur Verfügung oder sprechen mit ihnen über Möglichkeiten einer guten und produktiven Zusammenarbeit.
[1] UN Environment Programme World Conservation Monitoring Centre (UNEP-WCMC) (2023)